Unsere Kirche

und ihre Geschichte wird vorgelesen

zurück zur Kirche           (klicken Sie hier auf WEITER wenn der Leser aufhört!)

Fast zweieinhalb Jahrhunderte steht diese Kirche im Zentrum der Stadt. Bis zu Jahre 1457 besaß Lindow keine eigene Kirche. Für die damals geringe Einwohnerzahl war die Klosterkirche ausreichend. Nach dem Anwachsen der Bevölkerung wurde eine Kirche aus Feldsteinen mit einem Holzturm an der heutigen Stelle errichtet. Sie wurde für die Bewohner der "Neustadt" erbaut, die das Mühlenfließ von der "Altstadt" trennte.

 

Schon von weitem grüßt den Besucher der kleinen Stadt der barocke Turm der evangelischen Kirche.

 

Die Geschichte der Lindower Kirche ist von vielen Schicksalsschlägen gezeichnet. 1634 musste der baufällig gewordenen Holzturm der Kirche durch einen neuen massiven ersetzt werden, im Jahre 1746 brannte sie völlig nieder. Die Wetterfahne zeigt das Jahr 1751 für den Bau der neuen Kirche. Der Erbauer war der königliche Landbaumeister Georg Christian Berger. Zu Pfingsten 1755 konnte das neue Gotteshaus eingeweiht werden.

 

Die Kirche weist eine interessante Besonderheit auf. Ihr Turm steht nicht, wie allgemein üblich auf der Westseite, sondern weist in Richtung Osten. Die Grundfläche des Turmes ist quadratisch, seine Höhe beträgt 36 m. In etwa 18 m Höhe setzt der Turm ab und endet in einer zwiebelförmigen Kuppel.

 

Die Lindower Kirche ist ein schlichter, aber sehr schöner barocker Putzbau. In ihrer Schlichtheit gehört sie zu den schönsten Kirchen der Mark Brandenburg.

Im 1. Weltkrieg wurden 3 Glocken vom Turm geholt, die aber in den schweren Nachkriegsjahren ersetzt werden konnten. Im

2. Weltkrieg wiederholte sich der Verlust.

 

Das Kirchenschiff ist rechteckig. Die Decke ist nicht gewölbt, sondern mit getünchten Brettern verschalt.

 

Im Jahre 1898 wurden vom "Dr. Wilhelm Richterschen Ehepaar" zwei Buntglasfenster für die Kirche gestiftet und links und rechts neben dem Altar in die Fensteröffnungen eingesetzt. Sie zeigten Glasmalerei - auf der einen Seite die "Kreuzigung" und auf der anderen Seite die "Auferstehung" Christi.

Diese beiden Fenster wurden 1960 bei der Innenrenovierung der Kirche ausgebaut, da sie sich in einem äußerst desolaten Zustand befanden. Aus eigenen Kräften konnte die Gemeinde die Mittel für die Sanierung der Fenster nicht aufbringen und so lagerten diese fast 42 Jahre in Holzkisten verpackt zunächst in der Kirche und später in einer Garage. Im November 2002 unternahm die Gemeinde Versuche, die Mittel für die Restaurierung ein zu werben. Durch die freundliche Unterstützung der Bundesanstalt Umwelt, der Kulturstiftung der Länder, des Kirchenkreises Templin-Gransee und privaten Spendern konnten schließlich die benötigten Mittel erbracht werden.

Von 2004 bis 2005 wurde die Restaurierung durch das Atelier Berkei aus Zeuthen vorgenommen. Im Frühjahr 2006 begann der Einbau der Fenster und seit dem Ostergottesdienst kann die Gemeinde ihre restaurierten Buntglasfenster wieder in der Kirche bewundern.

 

Die Orgel ist ein Werk des Orgelbaumeisters Sauer aus Frankfurt/Oder (1900). Bei der Teilrenovierung 1960 wurde vor der Orgel ein Platz für den Chor geschaffen. Dazu wurde die Empore erweitert und durch zwei neue Pfeiler gestützt. Somit erfüllte sich ein Wunsch des Kantors Fischer, der den Chor gründete und

50 Jahre geleitet hat.

 

Der Wohlstand der städtischen Bewohner war recht bescheiden, dadurch gibt es in der Kirche keine prunkvollen Schätze. Das einzige Wertvolle ist die gotische Taufschale, die in den Taufstein gehört. Sie hat beide Stadtbrände überlebt.

 

Gegenüber der Orgel auf der Westseite kann man ein barockes Ölgemälde - der auferstehende Christus erscheint Maria Magdalena - bewundern.

 

Das Ungewöhnliche in der Lindower Kirche ist die in der Mitte stehende Kanzel. Auf der Kanzel steht eine 240 Jahre alte Sanduhr (auf dem Panoramabild der Kanzel zu sehen) mit vier verschiedenen Glasgehäusen, die gemeinsam umgedreht und in Gang gesetzt wurden. Insgesamt hatte das Uhrwerk eine Laufzeit von knapp über einer Stunde. Zur Zeit Friedrich des Großen sollte damit die Dauer der Predigten eingeschränkt werden.

Die Empore über der Kanzel war für die Pfarrerfamilie bestimmt. Ob sie jedoch benutzt wurde ist ungewiss.

 

Gegenüber der Kanzel befand sich die Loge für die Stiftsdamen, welche angepredigt werden wollten. Sie duldeten keinen Besuch in ihrem abgegrenzten Bereich. Dadurch war der Haupteingang damals auf der Westseite.

 

Vor dem Altar ist eine schlichte Grabplatte zu sehen. Hier wurde Pfarrer Inspektor Superintendent Erasmus Friedrich Holtorff 1797 beigesetzt.

 

In der Lindower Kirche finden seit 1978 Sommerkonzerte statt, die auf einem hohen künstlerischen Niveau stehen.

 

Von August 1995 bis April 1996 wurde der Turm des Gotteshauses saniert. Der Zinkbehälter wurde aus dem Turmkopf herausgesägt und mit neuzeitlichen Dokumenten und Münzen aufgefüllt. Die Wetterfahne und die Kugel mussten restauriert, der Morgenstern neu angefertigt werden.

Die Vergoldung erfolgte mit der höchsten Legierung. Am 17.10.1995 wurde nach knapp 6 Wochen die Bekrönung wieder aufgesetzt. Von Juli 2001 bis Juni 2002 wurde das Kirchenschiff neu verputzt und gestrichen.

 

Ein neueres Schmuckstück unserer Kirche ist die Kinderecke "Arche", sie wurde von der Tischlerfirma Baldin aus Klosterheide und von Frauen des Kindergottesdienstes gestaltet. Durch diese Arche wurde die Kinderfreundlichkeit der Gottesdienste enorm erhöht.

 

Da von 1960 an keine umfassende Innensanierung der Kirdche mehr stattgefunden hat, ist es nun an der Zeit, für die Erhaltungsmaßnahme Gelder anzusparen.

Deshalb bitten wir Sie um eine Spende für die Innensanierung der Kirche.

 

Allen Spendern herzlichen Dank.

 

Evangelisches Pfarramt Lindow(Mark)

Straße des Friedens 62

16835 Lindow(Mark)

Telefon: 033933 - 70296